Wie geht es mir?
Ich glaube diese Frage ist im Moment das Wichtigste, was zählt. Oft lautet unsere schnell dahin gesagte Antwort: „Gut“ oder „es geht schon“, wenn jemand anderes uns das fragt. Doch haben wir uns dabei überhaupt selbst wahrgenommen? Mir selbst diese Frage zu stellen bedeutet noch nicht einmal, dass ich bereits eine Antwort parat haben müsste, noch stellt es eine Aufforderung zur Selbst-Optimierung oder Selbst-Bewertung dar. Die Frage könnte eine liebevoll gemeinte Einladung sein einmal inne zu halten und zu lauschen: Nehme ich mich selbst wahr und Wie nehme ich michselbst wahr? In diesem Moment – bewusst Kontakt aufzunehmen mit mir selbst.
Wie war es bei dir? Bist du in deiner Vergangenheit oder als Kind gefragt worden: „Wie geht es dir?“, oder „bist du glücklich?“ Die meisten von uns würden wahrscheinlich antworten: „Eher selten oder gar nicht…“ – Ist das nicht traurig? Was dies im späteren Leben meist zur Folge hat, ist dass wir uns selbst das nicht mehr fragen. Wir starten in den Tag und haben sofort den Fokus bei den Dingen, die da getan werden wollen. „Was steht heute an?“ – „Werde ich es schaffen?“ Und dann steigen wir ein, in den Autopilot und die Ereignisse bestimmen die Dynamik meines Erlebens. Dabei wäre es in jedem Moment möglich den Tag selbst zu gestalten. Ich könnte anhalten bei der Aktivität, die ich gerade mache und ein-zwei bewusste Atemzüge nehmen als Verbindung zum Jetzt, als Verbindung zu meinem Körper, Geist… zu meiner Seele und ich könnte eine bewusste Wahl treffen, was mir gerade gut täte. Meine Seele ist nur einen Atemzug entfernt und wartet geduldig, bis ich in Kontakt treten möchte – sie ist da – spürst du das?
Diese Frage: „Wie geht es mir“, könnte dabei helfen bewusst vom Äußeren abzulassen, vom Rauschen in meinem Kopf, und mich Hinzuwenden zu mir selbst, einzutauchen in den inneren Garten der Stille der immer in mir ruht, nur einen Atemzug entfernt. Ah, wie wohltuend das ist. Und diese Frage geht noch tiefer und will nicht nur wissen, was ich gerade erlebe in meiner menschlichen Erfahrung, sondern „ob es mir gut geht“, ob ich gerade Freude erlebe oder Leichtigkeit, ob ich glücklich bin? Da hat jemand (nämlich ich selbst) ein wahres Interesse an MIR, ein Selbst-Mit-Gefühl.
Ein Kollege und Freund von mir – Lee Harris – hat mir mal erzählt, dass er das für eine Weile jeden Tag gemacht hat: Morgens im Bad, hat er den Blick in den Spiegel gerichtet, die Hände auf seinem Herzen, er hat ein-zwei bewusste Atemzüge genommen mit sich selbst und dann hat er sich gefragt: „Spürst du Freude“. Dann hat er gewartet und in sich selbst gelauscht, bis die Antwort aus seinem Herzen kam (nicht aus dem Denken). Und wenn er 3 Tage hintereinander ein „Nein“ gehört hat, dann hat er seine Aktivitäten gestoppt und sich erst mal hauptsächlich um sein „Wohl“ gekümmert, bevor er sich wieder den Verpflichtungen des Alltags widmete. Als er mir das berichtete, habe ich sofort gespürt, wie wahr das ist. Doch wenn man es immer wieder übersieht oder sich all zu oft übergeht und andere/anderes wichtiger nimmt, als die eigene Freude am Leben, dann kommt das harmonische Gleichgewicht in einem ins wanken und die Spirale in mögliche psychosomatische Erkrankungen beginnt sich zu drehen.
Doch wenn ich es hier schon bewusst spüren könnte: „Ich bin nicht mehr der Schöpfer meines Erlebens, sondern Aspekte von „ich muss“ und „ich sollte“ haben übernommen. Wenn ich merke, dass ich eineWahl habe, wie beglückend könnte der Alltag dann für mich weitergehen? Es bedeutet ja nicht, dass ich dann nichts mehr machen würde, dass ich nicht mehr am Leben teilnehmen würde. Ich glaube ich würde vielleicht sogar mit neuer Kraft und Inspiration, das Leben umarmen, wie es sich mir gerade zeigt. Spielerisch und kreativ … ich würde mit dem Leben tanzen… Beobachte mal, was in dir vor sich geht, wenn ich das sage. Spürst du ein aufflammen deiner Freude, ein inneres wach werden oder spielt dein Verstand es runter und etwas dämpft dich?
JA, JA und noch einmal JA…
… du kannst in FREUDE sein – jeden Tag!
Da steht keiner hinter dir der sagt: Ja aber erst, wenn du deine Pflicht erledigt hast… Vielleicht morgen für 20 Min oder … wenn du atmest … oder meditierst. NEIN, dein Leben darf Spass machen!
DU und nur du selbst kannst das ERLAUBEN!
Du kannst es „Geschehen lassen“ … zu diesem Thema haben Gabi Frosch und ich unseren aktuellen Podcast aufgenommen. Wenn du unseren Gesprächen dazu lauschen möchtest findest du unsere neusten Podcasts immer auf meiner Website in meinem Podcast Player: Dem Atem lauschen – Geschehen lassen oder bei Spotify
„Erlauben“ ist ein interessantes Wort und erst in der letzten Woche habe ich es nochmal ganz neu für mich begriffen. Es findet ja oft Erwähnung in spirituellen Diskussionen. Ein NICHT TUN indem das Leben mir zu meinem höchsten Wohl dienen kann. Ich öffne – so zu sagen – mein Gefäß und bin bereit zu EMPFANGEN. Eine innere Haltung, die mich bewusst erschaffen lässt, was meiner Intension entspricht. Dabei habe ich letzte Woche gespürt, dass bei diesem inneren Prozess meine Blickrichtung oft auf das Außen gerichtet ist. Auf das, was ich „manifestieren“ will, oder das Erlauben meiner (äußeren) Erfahrung, wie sie mir das Leben gerade bietet. Doch was, wenn ich bei der Haltung des inneren ERLAUBENS den Blick liebevoll, mitfühlend nach innen richte, zu mir selbst in diesem Augenblick? Wenn ich spüre, dass mein Herz weit werden darf: „Für mich selbst“ … Das ich ERLAUBE zu fühlen, was ich fühle, erlebe und denke… Mit allem, was mir dabei begegnet, das Herz nicht eng werden zu lassen FÜR MICH. Mir liebevoll zuzuschauen, welche „komischen“ Dinge ich gerade sage und denke und welche Muster mich wieder unbewusst handeln haben lassen. Das nicht zu unterdrücken und so zu tun als gäbe es all das gar nicht in mir, sondern die Arme zu öffnen für mein Mensch sein. Zu ERLAUBEN, dass ich SO BIN, wie ICH BIN… in diesem Augenblick. Weich und milde werden mit mir. Und wenn sich das, was ich nun bewusst sehe nicht GUT anfühlt, wenn ich 3 Tage keine Freude wahrgenommen habe in mir, die Dinge aktiv FÜR MICH zu ändern. Zu agieren (nicht re-agieren) in Selbst-Mit-Gefühl. Ich glaube das kann wundervoll sein, meinst du nicht auch… Lass es uns versuchen, das (neue) Leben wartet auf uns! Bist du bereit?
Liebe Grüße
sandra
