„Jeder Atemzug, den ich bewusst spüre, ist wie ein gestreichelt werden von Innen… und plötzlich wird alles ganz leicht.“
Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber oftmals im Alltag beobachte ich mich kämpfend oder merke, wie ich danach strebe irgendwas zu erreichen. So vielen Dinge ziehen und zerren an mir und weil ich bloß nicht stehen bleiben will, strenge ich mich an… Wenn ich hingegen bewusst atme, ist es für mich, als würde ich eintauchen in andere Welt in mir. Hier gibt es kein Wollen und Sollen mehr… je tiefer ich in Kontakt komme mit mir selbst, umso weiter wird der Raum in dem alles sein darf, wie es sich gerade zeigt. Selbst-Mitgefühl – Ja, ich glaube so kann man es beschreiben. In einem Interview habe ich neulich gehört, wie jemand gefragt wurde: „Was bedeutet für dich Freiheit?“ Der Interviewpartner sagte: „Sich selbst bewusst zu erfahren, zu spüren, wer man wirklich ist.“ Das hat mich tief berührt.
Ich habe mich gefragt, wonach ich eigentlich suche, wenn ich so angetrieben bin? Ist es die Suche nach dem inneren Glücklich-Sein, Zufriedenheit, Frieden? Versuche ich durch all den Aktionismus herauszufinden, wer ich wirklich bin, oder brauche ich ein Feedback, eine Bestätigung dafür zu spüren, dass ich lebe? Was mir oft hilft in diesen Phasen, ist es das erstmal einfach zu bemerken. Mit liebevollen Augen, quasi mir selbst zuzuschauen, wie angetrieben ich bin. Innerlich anzuhalten oder zumindest langsamer zu werden und mich zu fragen: Was erlebe ich gerade? Wie fühlt sich meine innere Erfahrung gerade an? Allein diese Aufmerksamkeit, die ich nun ganz auf mein Erleben richte, öffnet mein Herz und läßt mich weich werden mit mir selbst. Plötzlich spüre ich wie eine Weite entsteht und meine Muskeln entspannen können. Ich habe wirklich das Gefühl Hand in Hand mit meiner Seele gemeinsam meine menschliche Erfahrung zu machen. Ich spüre sie ist stets an meiner Seite und lächelt mir liebevoll zu.
Neulich sagte ein Freund zu mir: „Wir sind nicht Menschen, die eine spirituelle Erfahrung machen wollen, sondern wir sind Spirit, der eine menschliche Erfahrung machen will“ Das finde ich schön, diesen Gedanken. Mein Atem – Inspiration – ist für mich wie eine Nabelschnur. Sie verbindet meine weite Seele – wer ich wirklich bin – mit meiner Erfahrung als Mensch. Kannst du das auch spüren? Atme einfach bewusst ein paarmal ein und lasse los… ah… da spürst du diesen Flow in dir. Das ist deine Energie, die dich durchströmt in diesem Augenblick.
Dieses Erleben zeigt mir, dass alles verbunden ist und in Bewegung. Diese Verbindung zu spüren, zu allem was ist – oder auch zu anderen Menschen – ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen. Wie war es bei dir? Welche Qualität des Gemeint-Seins, Gesehen-Werdens und sich Verbunden-Fühlens hast du bislang erfahren? Wenn da immer wieder etwas gefehlt hat oder zu kurzgekommen ist (was völlig normal ist!) bleibt eine Art (emotionaler) Hunger zurück. Wir sehnen uns danach, dass dieses Gefühl doch irgendwann einmal gestillt würde. Desshalb sind wir stets fleißig und bereit uns durch unseren Alltag zu kämpfen. Was wir dabei übersehen ist, dass unsere Seele uns diese liebevolle, nährende Beziehung ja anbietet, in jedem Bewussten Atemzug. Dann flüstert sie sanft: „Du bist wunderbar, so wie du bist. Lasse los – lass es geschehen. Erlaube dir deine (menschliche) Erfahrung zu erfahren.“ Und dann erinnere ich mich… und lächle… das ist es, warum ich den Bewussten Atem so liebe.
Alles Liebe
sandra